Diesmal habe ich ein etwas umfangreicheres Thema angeschnitten, aber sobald man sich etwas mit Zucker und seinen mehr oder weniger guten Alternativen beschäftigt, umso erstaunter ist man, was es mittlerweile für ein großes Angebot an Süssungsmitteln gibt.
Ich möchte hiermit die einzelnen Zucker - Zuckerersatzarten und Süßstoffe die es im Supermarkt zu finden gibt, näher beleuchten:
Zucker ist überall und an sich wäre Zucker kein Problem für uns, aaaber – die Menge machts. Wir konsumieren tagtäglich viel zu viel davon. Nicht nur den offensichtlichen Zucker, sondern auch den Zucker der in vielen Lebensmitteln verarbeitet ist. Die WHO empfiehlt für einen Erwachsenen maximal 6 - 10 Teelöffel Zucker pro Tag. Im Schnitt nehmen wir viel mehr zu uns.
„It´s not the sugar we add to our food, it´s the sugar that added to our food.“
Haushaltszucker – Saccharose genannt, ist ein Kohlenhydrat. Daher kommt es praktisch in jedem Lebensmittel natürlicherweise vor. Jedoch oft nur in so geringen Mengen, dass es unseren Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst und kalorienmäßig keine Rolle spielt.
Zucker macht süchtig. Und den meisten von uns ist es nicht bewusst.
Ein hoher Glucoseanteil im Blut lässt den Blutzucker rasant ansteigen. Wenn der Blutzuckerspiegel hoch ist, kann der Körper kein Fett verbrennen. Die Bauchspeicheldrüse kommt nicht zur Ruhe, weil sie ständig Insulin produzieren muss. Das begünstigt Folgeerkrankungen.
Zu viel Zucker führt zu folgenden Beschwerden:
Dauermüdigkeit, Leistungstiefs, Antriebsschwäche, Immunschwäche, Karies, Diabetes, Übergewicht, um nur die bekanntesten zu nennen.
Er fördert Entzündungen in unserem Körper, schädigt den Darm, begünstigt Depressionen und ist ein Vitamin und Mineralstoffräuber.
Zu beachten ist, das Zuckeralternativen nicht einen zu hohen Anteil an Fructose enthalten sollen, da eine hohe Aufnahme an Fructose, die Leber dazu anregt Fettsäuren zu bilden, die für die Ansammlung von Fett in der Leber und zu Fettstoffwechselstörungen führen können.
ANDERE NAMEN FÜR ZUCKER UND SEINE VERWANDTEN:
Saccharose, Fructose, Lactose, Fruchtsüße, Dextrose, Süßmolkenpulver, Gerstenmalz, Invertzucker, Maltose, Glucose, Glucosesirup, Fructosesirup, alles was mit der Endung -ose aufhört.
Weißer Zucker oder Haushaltszucker
Wird aus der Zuckerrübe oder dem Zuckerrohr gewonnen. Saccharose besteht zu gleichen Teilen aus Fructose (Fruchtzucker) und Glucose (Traubenzucker). Er hat außer vielen Kalorien und einer guten Süßkraft nicht mehr zu bieten, da er praktisch ohne Nährstoffe ist. Die Glucose sorgt dafür das Menschen mit Fructoseintoleranz Haushaltszucker beschwerdefrei zu sich nehmen können. Zucker lässt den Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellen und das hindert uns ab Abnehmen.
Brauner Zucker
Ist eine Vorstufe des weißen Zuckers. Er wirkt durch seine braune Farbe natürlicher, ist karamelliger im Geschmack, aber letztendlich genauso ungesund wie Haushaltszucker. Die noch enthaltenen Nährstoffe, sind vernachlässigbar gering.
Stevia
Stevia, dass aus der Steviapflanze gewonnen wird, süßt bis zu 300 mal intensiver als gewöhnlicher Zucker, ist kalorienfrei und verursacht kein Karies. Da es insulinunabhängig verstoffwechselt wird, ist es für Diabetiker geeignet. Leider können viele mit dem gewöhnungsbedürftigen Nachgeschmack nicht viel anfangen (ich persönlich auch nicht). Das nächste Problem ist, das bei der Gewinnung der Süße aus dem Steviablatt viel Chemie im Einsatz ist und da stellt sich dann schon die Frage ob das Sinn macht. Also hier unbedingt auf BIO-Qualität achten.
Xylit
Xylit oder Birkenzucker genannt, hat 40 % weniger Kalorien als Haushaltszucker und besitzt die Eigenschaft Karies zu bekämpfen. Einsetzbar ist er wie gewöhnlicher Zucker. Es beeinflusst den Blutzuckerspiegel kaum. Gewonnen wird es aus Mais oder Birkenrinde. Wobei der Zucker aus Birke zu bevorzugen ist. Wie alle Zuckeralkohole kann eine hohe Aufnahme abführend wirken und Blähungen verursachen. Für Hunde und Katzen ist Xylit giftig, also Vorsicht!
Erythrit
Ist eine Kohlenhydratart, die vom Körper nicht verstoffwechselt und großteils mit dem Urin ausgeschieden wird. Erythrit wird durch die Fermentation von Glucose hergestellt. Es hat keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und ist kalorienfrei. Anscheinend besitzt er einen antioxidativen Effekt. Gewonnen wird es durch Fermentation von Weizen, Pilzen oder Mais. Die Süßkraft ist geringer als bei gewöhnlichem Zucker, aber man kann ihn gleich verwenden. Wie alle Zuckeralkohole kann Erythrit Blähungen und Durchfall verursachen. Jedoch bedarf es hierzu eine relativ hohe Dosis.
Saccharin
Ist bis zu 700 mal süßer als Zucker und das ohne Kalorien zu enthalten. Er gilt als der erste Süßstoff. Saccharin steht im Verdacht verschiedene Krebserkrankungen zu fördern. Ein moderater Einsatz von künstlichen Süßstoffen soll keinen negativen Einfluss auf die Gesundheit haben. Ein leichtes Unbehagen bleibt dennoch.
Aspartan und Co
Diese sollen geschmacklich besser abschneiden als Saccharin. Auch hier gab es Debatten wegen Krebsrisiken. All diese Süßstoffe werden künstlich hergestellt und haben mit natürlicher Süße nichts zu tun. Dazu gehören auch: Cyclamat, Thaumatin und Acesulfam.
Honig
Honig ist zwar natürlich, aber er ist fast wie Haushaltszucker zusammengesetzt. Im Honig findet man noch Vitamine- und Mineralstoffe, Pollen und Enzyme. Wobei bei geringen Dosen, wie etwa ein Löffel in den Tee, die gesundheitsfördernde Wirkung nicht gegeben ist. Und diese Wirkstoffe werden bei hohen Temperaturen zerstört. Nichtsdestotrotz, Honig besitzt eine leicht antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung, die insbesondere bei Halsweh und Husten lindernd wirkt.
Kokosblütenzucker
Kokosblütenzucker oder Palmzucker genannt ist so beliebt, weil er einen feinen Geschmack nach Vanille und Karamell hat. Aufgrund seines moderaten Fructosegehalts, lässt er den Blutzuckerspiegel nicht ganz so rasant ansteigen und kann von Diabetikern genutzt werden. Bei Fructoseintoleranz sollte man sich an die vertragbare Dosis herantasten. Der gesundheitlich angepriesene Nutzen hält sich wie beim Honig in Grenzen. Er ist zudem sehr teuer und aufgrund langer Transportwege, ökologisch nicht zu empfehlen.
Agavendicksaft
Für Agavendicksaft wird der Saft der mexikanischen Agavenpflanze zu Sirup verkocht. Durch seinen niedrigen glykämischen Index, lässt er den Blutzuckerspiegel nicht so rasant ansteigen. Sein hoher Anteil von Fructose kann bei Unverträglichkeiten jedoch zu Problemen führen.
Ahornsirup
Der Sirup enthält Saccharose und Fructose. Der Fructosegehalt dürfte in diesem Sirup keine negativen Auswirkungen auf Menschen mit Frucoseunverträglichkeit haben. Jedoch beeinflusst Ahornsirup den Blutzuckerspiegel negativ. Zur Gewinnung werden die Stämme des Zuckerahorns angezapft. Durch seinen hohen Wassergehalt liegt sein Kaloriengehalt deutlich unter dem vom Honig oder klassischen Zucker. Die geringere Süßkraft wird jedoch oft mit mehr Konsum ausgeglichen. Er ist letztendlich nicht gesünder als Haushaltszucker und kommt nicht aus unseren Breiten.
Reissirup
Ist aus Glucose und Maltose. Seit neuestem wird in den heimischen Supermarktregalen auch Reissirup angeboten. Bei der Herstellung werden die Zuckerstoffe der Reisstärke aufgespalten und zu Sirup eingedickt. Der Kaloriengehalt liegt unter dem vom Haushaltszucker und unseren Blutzuckerspiegel lässt er auch in Ruhe. Er enthält keine Fructose und ist somit für Menschen mit Fructoseunverträglichkeit und für Diabetiker gut verträglich. Seine Süßkraft ist etwas geringer als bei Hauhaltszucker.
Meine persönlichen Favoriten sind Erythrit, Xylit und Reissirup. Diese drei lassen den Blutzucker nicht ansteigen und sind fructosefrei. Xylit und Reissirup haben zwar Kalorien, aber beachtlich weniger als Haushaltszucker. Erythrit ist kalorienfrei. Alle drei haben gemeinsam das sie im Geschmack Haushaltszucker sehr ähnlich sind.
Grundsätzlich sollte man dennoch versuchen Zucker und zuckerähnliche Stoffe zu reduzieren und Lebensmittel in seiner natürlichen Süße zu genießen.
Ich hoffe ich habe hier einen kleinen Einblick über die gängigen Süßungsmittel geben können und stehe für detaillierte Fragen natürlich gerne zur Verfügung.
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