Meine zweite Toskana Reise in diesem Jahr. Unser Plan war die obere Toskana und Cinque Terre zu besuchen. Was wir dabei erlebt haben? Lies selbst.
Diesmal kamen wir von der Schweiz her angereist. Dabei fuhren wir auch über den malerischen Gotthardpass. Wunderschöne Fahrt und das kostenfrei.
Cinque Terre
Zur Cinque Terre zählen die fünf Gemeinden Monterosso, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore an der ligurischen Küste. Insgesamt auf einer Länge von 12 Kilometern kann man die Dörfer besuchen, aber HALT!
12 Kilometer Luftlinie sind nicht 12 Kilometer tatsächliche Fahrt. Als Beispiel - wir haben von Monterosso nach Vernazza eine
Stunde Fahrzeit gehabt. Die Straßen schlängeln sich eng - und das ist wirklich eng!, den Berg hinunter und hinauf. Und als wir in Monterosso ankamen gab es keine freien Parkplätze
mehr.
Da die Dörfer vor langer Zeit enstanden, als noch niemand Auto fuhr, sind die Straßen und Gassen dementsprechend schmal. Man kann
nur bis zum Ortsrand fahren und muss dann dort parken, aber diese Parkplätze sind sehr begrenzt. Wer nicht schnell genug ist, kann den Berg wieder hochfahren.
Also fuhren wir weiter nach Vernazza. Auch hier eine ähnliche Situation. Enge Straßen. Kaum Parkplätze. Wir haben uns hier dazu entschlossen das Auto stehen zu lassen und uns ein Tagesticket für ein Boot zu kaufen.
Das ist so viel entspannter und man kann die Cinque Terre vom Meer aus sowieso noch besser sehen und genießen. Vom Parkplatz bis ins Dorf geht man schon fast eine halbe Stunde. Also lohnt es sich schon sich ordentliche Schuhe anzuziehen und etwas zu trinken mit zu haben und als wir hier unterwegs waren, war es so dermaßen heiß. Ein entspannter Spaziergang sieht anders aus.
Unsere Cinque Terre Tour startete somit eigentlich in Vernazza. Viele von uns kennen diese malerische Bucht. Die Dörfer der Cinque Terre sind ganz eng bebaut. Es gibt eine größere Straße in der man etwas bummeln kann - in erster Linie Souvenirs, aber das eigentliche Geschehen ist am Hafen. Dort findet man Restaurants, einen kleinen Strand, der mich jedoch nicht zum Reingehen animieren konnte. Viel schöner ist es ganz vorne an der Bootanlegestelle, da hüpft man rein und genießt das Dolce Vita, blendet aus das hier ein Riesengetümmel herrscht und schwimmt ein paar Züge zur Abfrischung.
Von hier führen wir mit unserem Bootstagesticket zurück nach Monterosso. Da der Tag so heiß war, haben wir hier unser Handtuch ausgebreitet und sind etwas schwimmen gegangen. Danach haben wir uns noch in einem kleinen Laden mit Getränken und Snacks eingedeckt und setzten unsere Bootstour fort.
Corniglia hat keinen Anlegehafen und wurde somit nur aus der Ferne bewundert. Aus Zeitgründen haben wir auch Manarola ausgelassen, aber in Riomaggiore gingen wir wieder von Board. Für mich war das das schönste Dorf der Cinque Terre. Die Häuser stehen ganz eng an einem Hang und sind mit ihren farbenfrohen Fassaden ein Fest fürs Auge.
Fazit: Cinque Terre nicht mit dem Auto abklappern. Das verursacht nur Stress. Steile enge Straßen, kaum Ausweichmöglichkeiten und wenige Parkplätze. Ich würde auf jeden Fall wieder das Boot nehmen. Das Tagesticket kostet € 30,- und bringt einem gemütlich von Ort zu Ort. Man könnte sein Auto auch schon in La Spezia, das größer ist, stehen lassen und von dort weg mit dem Boot losfahren.
Wer überall kurz stoppen möchte, sollte auf jeden Fall einen Tag einplanen.
Obere Toskana
Livorno
Unser nächster Weg führte uns nach Livorno. Die Stadt wird auch kleines Venedig genannt. Grundsätzlich eine schöne Stadt, aber nicht so Toskana typisch wie man es sich vielleicht vorstellt.
Das Kleinvenedig hat mich nicht ganz so überzeugt. Was mir extrem gefallen hat war die Strandpromenade - Mascagni Terrasse.
Eine weitläufige Promenade mit Schachbrettartigen Boden. Mich hat es nur leicht verwundert das dort so gar nichts los war. Kein Restaurant, Cafe oder dergleichen war hier vor Ort und das bei diesem tollen Ausblick.
Zur Abkühlung - hab ich schon mal gesagt das es bei unserer Reise unfassbar heiß war - fuhren wir noch an den Strand nach Calambrone.
Es gibt zwischen den Bagnis (die kostenpflichtig sind), immer wieder freie Strandabschnitte. Wir haben unser Auto für wenig Geld am Straßenrand geparkt und sind zum Meer marschiert. Das ist hier sehr flach und ruhig. Mit Kindern auf jeden Fall zu empfehlen. Handtuch in den Sand und ab ins Wasser.
Nach zwei Stunden waren wir erholt und fuhren weiter in Richtung Pisa, wo wir ein Hotel für eine Nacht gebucht hatten.
Pisa
In Pisa haben wir uns in einem klassischen Hotel eingemietet das in Gehweite zum schiefen Turm war. Nachdem wir im Hotel eingecheckt hatten, machten wir uns auf zum 10 minütigen Fußmarsch zum schiefen Turm. Was soll ich sagen - ich war sehr positiv überrascht.
Ich hätte mir den Turm zum 1. nicht so schief vorgestellt und zum 2. ist das Areal mit dem Dom und dem Bapisterium wirklich sehr schön. Obwohl es schon fast 20 Uhr war, waren hier noch viele Leute unterwegs.
Daher gingen wir noch etwas essen und besuchten den schiefen Turm von Pisa morgens vor dem Frühstück nochmals. Da ist das Gelände fast menschenleer und man kann das Areal rund um den Turm so richtig bei einem morgendlichen Spaziergang genießen.
Wie gingen auch noch zum Fluß Arno und wollten dort die Kirche Santa Maria della Spina besuchen. Die kann man jedoch nur von außen ansehen und es gibt nicht wirklich viel Informationen vor der Kirche.
Fazit Pisa: Ich fand das Areal rund um den Turm sehr schön. Aber ich muss auch sagen das ein Tagesausflug nach Pisa völlig ausreicht.
Lucca
Lucca soll ja eine der schönsten Städte der Toskana sein. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Wir waren hier an einem Tag der so heiß war, dass wir nur von einem Schatten zum nächsten gehüpft sind.
Es gibt malerische kleine Gassen und auf dem ovalen Piazza dell’Anfiteatro gibt es landestypische Restaurants. Die Stadtmauer haben wir nur am Rande besucht. Die Kirche San Michele in Foro ist allemal sehenswert.
Wenn ich wieder mal in der Gegend bin muss ich mir Lucca unbedingt genauer ansehen.
Vinci
Die italienische Gemeinde Vinci ist berühmt wegen ihres bekannten Sohnes Leonardo da Vinci. Dieser wuchs hier auf bevor er auf Reisen ging. Wir haben uns das Geburtshaus Vincis angesehen.
Es liegt sehr idyllisch über Vinci. Der Eintritt belief sich auf 5 Euro. Dabei war der Eintritt zum Geburtshaus Vincis und einer Kunstausstellung zum Thema Vinci weiter unter am Hügel. Das Museum im Ort haben wir ausgelassen.
Ich muss ehrlich sagen wenn man genug Zeit in der Toskana verbringt kann man sich die Museen um Leonardo da Vinci gerne ansehen, aber grundsätzlich würde ich es nicht weiterempfehlen. Das Geburtshaus besteht aus drei Räumen und davon ist nicht einer originalgetreu nachempfunden.
Es gibt hier nur einen Film zu gucken und in der Kunstausstellung sind nur Drucke von einigen Bildern von Vinci und kein einziges Original. Die Gegend rund um Vinci ist wunderschön, aber ich hätte mir mehr erwartet.
Florenz die 2.
Wir waren ja schon im Mai in Florenz und nun sind wir nochmals hin. Die Uffizien standen diesmal am Programm. Das Ticket hierfür habe ich mir im Vorfeld online bestellt, weil ich nicht abschätzen konnte wie viel los ist. Es gibt für junge Erwachsene und Studenten extrem ermäßigten bzw. gratis Eintritt.
Die Uffizien haben mir sehr gut gefallen. Auch Menschen die nicht viel mit Kunst am Hut haben, gibt es auf jeden Fall das ein oder andere Gemälde zu sehen das er kennt. Eine wahre Schatzkammer an berühmten Gemälden und Skulpturen.
Und da wir im Hochsommer in der Stadt waren, war es auch ganz angenehm der Hitze zu entfliehen.
Mein Fazit an die Toskana. Ich komme bestimmt wieder. Ich hätte mir dieses Fleckchen Erde nie so schön und interessant vorgestellt. Ich muss ehrlich gesagt sagen, ich fand das Toskanaimage etwas angestaubt - weit gefehlt! Die Toskana bietet für alle Altersgruppen sehr viel Sehenswertes.
Von der Ortschaften und landschaftlich hat mir der untere Teil der Toskana fast besser gefallen, wobei das Jammern auf höchsten Niveau ist, da die Region im Ganzen wunderschön ist.
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